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Rad.
Es ist eine Geschichte von 2 Freunden und einer Idee. Einer Idee, die - wie wohl alle guten Ideen - beim Heurigen ihren Ursprung fand.

Zweierlei war immer klar: hier sind wir - und dort ist Graz. Und dazwischen befinden sich mehr Kilometer als wir auf unseren gemeinsamen Fingern abzählen können. Sicherlich: das ganze mit einem Tandem zu bestreiten war zwar visionär, aber fernab jedlicher Durchführbarkeit. Trotzdem hielten wir es im Sinne von George Bernard Shaw, der sagte: "Ihr seht Dinge und fragt: Warum? Aber ich träume von Dingen die niemals waren, und frage: Warum nicht?". Wir nahmen Häme und Gelächter hin, und schmiedeten weiter am großen Vorhaben. 2 Räder, 2 Mann, ein Weg, zurück mit der Eisenbahn. Warum eigentlich auch nicht?

Wir hatten früh erkannt, daß dieser Sommer seiner nicht würdig werden würde, und konzentrierten uns daher vor allem auf NICHTTRAINIEREN und VERSCHIEBEN. Aber dann eröffnete uns Petrus doch die Chance, ein Sonnenfenster von 3 Tagen, unsere verstaubten Bikes aus dem Keller zu holen und sie mittels eigener Muskelkraft von hier nach Graz zu bewegen.

Mit bestmöglicher Ausstattung meinerseits, und viel Liebe zum Defekt auf der anderen Seite, begaben wir uns auf den Weg ins Unbekannte. Weniger aufgrund des ursprünglich geplanten waghalsigen Charakters der Tour, sonder vielmehr aufgrund der kurzfristigen Routenwahl gepaart mit einer Fahrradwegkarte aus dem Jahr 1988, die dafür ausschließlich Ostniederösterreich abdeckte.

Dann hieß es einmal für 4 Tage treten, treten, treten. Kartelesen. Fragen. Treten. Quartier checken. Duschen. Fernsehen. Essen. Schlafen. Schimpfen. Treten. Schimpfen. Treten. Jammern. Schimpfen. Sudern. Treten. Sudern. Treten. Schimpfen. Schieben. Treten. Schimpfen. Einschmieren. Kartelesen. Schimpfen. Treten, treten, treten.

Naja, was sagt man wohl Bleibendes? Etwa "der erste und der letze Tritt waren die Einfachsten" oder "danke an alle die uns auf die Schultern geklopft haben, und gesagt haben: Das schafft ihr nie!". Sagen wir so: es war unser Kreuzweg für den Sommer 2005. Die schwere Last auf unserem Rücken - der Druck es schaffen zu müssen - materialisiert in unseren kiloschweren Trekkingrucksäcken. Erfundene Ortsnahmen durch verrückte, oststeirischen Touristikinformationen. Schnaps zum Frühstück. Pausen am Berg. Tröstende Biere. Hochwasser zum Heimweg. Das alles wird uns helfen, damit etwas hängenbleibt von der großen Überfahrt. Von der massiven Voralpendurchquerung. Hügellandtouchierung. Ähm Familienradwegüberquerung.

Ein paar Fotos gibts in den nächsten Tagen - wenn ihr brav seit.
kommentieren (4) vec, 24.08.2005 00:09

vec souce, 2004